Linux
Das etwas andere Betriebssystem
Linux - was ist das ?
Linux ist ein Computerbetriebssystem, genauer gesagt der Kern eines Betriebssystemes, der zusammen mit einer Reihe von Programmen eine Umgebung bereitstellt, wie man sie zum Beispiel von Windows kennt.
Tux, das Linux-Maskottchen:
In vielen Punkten unterscheidet sich Linux von Windows (bzw. den Windows-Versionen für Privatbenutzer), insbesondere in folgenden:
- Linux verfügt über eine ausgefeilte Benutzer- und Zugriffsrechteverwaltung, die sicherstellt, das man als normaler Benutzer nicht aus Versehen das System beschädigt. Das hat zu einer großen Sicherheit geführt, im Gegensatz zu Windows sind Viren fast unbekannt, da sie ohnehin, wenn man sie als Benutzer ausführt, keinen großen Schaden anrichten können.
- Systeminformationen und Konfigurationsdaten werden nicht zentral in einer Registrierung gespeichert, stattdessen hat ein Programm eine eigene (oder mehrere) Konfigurationsdatei(en), die in einem systemweiten Verzeichnis für Konfigurationsdateien gespeichert werden. Während unter Windows die Beschädigung der Registrierung das komplette System lahmlegen kann, ist dies so unter Linux nicht möglich.
- Der Quelltext des Linux-Kernels und der meisten anderen Programme ist frei zugänglich und kann von jedem auf Fehler untersucht oder an eigene Bedürfnisse angepasst werden. Diese angepassten Programme dürfen sogar weiterverkauft werden, vorausgesetzt, die veränderten Quelltexte werden wieder jedem zugänglich gemacht.
- Linux eignet sich im Gegensatz zu Windows 95/98/ME oder Windows XP Home nicht nur als Spiele- oder Arbeitsplatzsystem, sondern auch als Server für Web-, Datei-, Drucker- oder Datenbankdienste und vieles mehr.
- Linux arbeitet hervorragend mit anderen Betriebssystemen zusammen. Es kann nicht nur Festplattenpartitionen von praktisch allen anderen Systemen lesen und meistens auch beschreiben, es versteht sich auch im Netzwerk hervorragend mit ihnen, so gibt es zum Beispiel Unterstützung für Netzwerkfreigaben von Windows-, Apple- und UNIX-Systemen.
Linux - der erste Versuch
Das erste Mal ausprobiert habe ich Linux im Herbst 2000, damals lag eine CD mit SuSE Linux 7.0 einer Ausgabe der PC-Welt bei. Bis dahin hatte ich Windows 95 und Windows 98 benutzt, ohne damit besonders unzufrieden zu sein. Die Linux-Installation klappte ohne größere Probleme, bei den weiteren Einstellungen nach der Installation gab es aber schon die ersten Schwierigkeiten. Bei einigen Problemen (Einstellung der Bildschirmauflösungen, Aktivierung des DMA-Modus für die Festplatte, SCSI-Emulation für den CD-Brenner) war erst mal langes Suchen in Anleitungen angesagt, bis ich eine Lösung fand, zu groß waren die Unterschiede zu meiner gewohnten Windows-Umgebung. Dazu kam, daß die graphische Oberfläche (in meinem Fall KDE 1) bezüglich des Komforts einiges zu Wünschen übrig liess.
Mit der Zeit lernte ich besser mit dem System umzugehen, und mit der Freigabe von KDE 2.0.0 wurde die Oberfläche komfortabler, die allererste Version lief dafür leider nicht sehr schnell und auch etwas instabil. Abgesehen von einigen KDE-Programmen lief das System aber spürbar stabiler als Windows 98 - Systemabstürze gab es praktisch gar nicht, und wenn ein einzelnes Programm abstürzte, wurde der Rest des Systems nicht beeinträchtigt, wie ich es unter Windows gewohnt war.
Linux - der zweite Versuch
Im Frühjahr 2001 lud ich die konstenlose Zwei-CD-Version (mittlerweile Drei-CD-Version) von Mandrake Linux herunter und installierte sie. Hier funktionierte vieles auf Anhieb, für das ich bei meiner bisherigen Installation noch nachbessern mußte, außerdem war KDE mittlerweile bei der Version 2.1.0 angelangt und wesentlich schneller und stabiler geworden.
Seitdem benutze ich fast ausschließlich Linux und benötige Windows nur noch für einige bestimmte Spiele, die unter Linux nicht zur Verfügung stehen. Dabei ist das System sowohl auf als auch unter der Oberfläche erheblich besser anpassbar als Windows, außerdem ist der Preis unschlagbar - es fallen nur Kosten für den Download und CD-Rohlinge an, und das alles ganz legal. Wem das noch zu umständlich ist,der kann sich eine Linux-Distribution seiner Wahl bei Fachhandlungen wie Lehmanns bestellen, der Preis variiert je nach Anzahl der CDs und der mitgelieferten Handbücher.
Mehr Informationen zur Geschichte von Linux gibt es in der Einführung des Handbuches von Debian GNU/Linux.
Aller guten Dinge sind drei
Mittlerweile bin ich wieder umgestiegen - diesmal vielleicht das letzte Mal. Seit August 2002 benutze ich Debian GNU/Linux , eine Distribution, die vollständig von Freiwilligen überall in der Welt zusammengestellt und gepflegt wird. Der Kernteil der Distribution besteht dabei ausschließlich aus freier Software, darf also weitergeben und verändert werden. Dabei ist der Umfang von Debian größer als bei allen anderen Distributionen - Debian umfasst sieben CDs, die unfreien Programmpakete und Quelltexte nicht mitgerechnet. Trotzdem kann Debian vollständig aus dem Internet heruntergeladen werden.
Debian zeichnet sich vor allem dadurch aus, daß es eine kaum zu übertreffende Stabilität besitzt, hochkonfigurierbar ist und sich zuverlässiger als andere Distributionen auf die neueste Version aktualisieren läßt, ohne dabei die gewohnten Umstellungsprobleme zu verursachen. Darüber hinaus erlaubt Debian nicht nur Zugriff auf die stabile Version - auf Grund der offen Entwicklung kann jeder (erfahrene) Benutzer neben der Version stable auch alternativ die Enwicklerversionen testing oder unstable verwenden, um die Entwicklung mitzuverfolgen, beim Finden von Fehlern zu helfen oder um von neuerer Software zu profitieren.
http://www.andreasjanssen.de - andreas.janssen@gmail.com